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Die Ära Giori geht zu Ende
24.02.2017
Hauptverein

Ganze 35 Jahre stand Franco Giori dem Sportverein Olten als Präsident vor. Er hinterlässt grosse Fussstapfen für seinen Nachfolger Luis Geiser.

Seit fünf Jahren hatte er es angekündigt und nun wirklich durchgezogen: Nach mehr als drei Jahrzehnten trat Franco Giori an der Generalversammlung vom letzten Samstag als Präsident des SV Olten zurück und wurde sogleich zum Ehrenpräsidenten des Sportvereins ernannt. «Es ist Zeit für die nächste Generation. 35 Jahre sind genug», zeigt Giori seine Beweggründe auf und fügt an: «Ausserdem werde ich auch nicht jünger.»

44 Jahre aktiv im SV Olten

Der SV Olten und Franco Giori sind untrennbar miteinander verflochten. Mehr als drei Viertel seines Lebens war beziehungsweise ist der Oltner ein aktives Mitglied im Sportverein und hat diesen wohl so mitgeprägt wie kein anderer vor ihm. Als 16-jähriger Junior stieg er beim Club in die damals noch bestehende Handballriege ein. Als sich der SV Olten aufgrund der herrschenden regionalen Konkurrenz gegen eine Weiterführung der Handball-Abteilung entschied, wechselte Giori nicht etwa den Verein, sondern kurzerhand die Sportart und übte sich fortan im Faustball. «Für mich war die Kollegschaft stets genauso wichtig wie der Sport. Da ich damals schon tief im Sportverein verwurzelt war, machte ein Weggang keinen Sinn für mich», erinnert sich der Sportfunktionär, der 2014 für seinen jahrelangen Einsatz mit dem kantonalen Sportverdienstpreis geehrt wurde. Ausserdem amtete er bereits zu dieser Zeit im Vorstand - an der vergangenen Generalversammlung ging somit auch eine 44-jährige Vorstandstätigkeit im SV Olten zu Ende. «Ich setzte den Rücktritt bewusst auf 2017, denn so konnte ich noch das letztjährige 50. Jubiläum des Sportvereins als Präsident mitgestalten», verrät er.

«Es blieb nicht viel Zeit für anderes»

Sein Engagement beim SV Olten blieb jedoch nicht ein Unikum in der Sportwelt. Ab 1981, sprich mit knapp 24 Jahren, stand der Oltner bereits der Faustballkomission Kt. Solothurn vor und war als Fachgruppenchef Faustball im Solothurner Turnverband aktiv. Mittlerweile ist er nicht nur Chef des Ressorts Faustball beim Schweizerischen Turnverband, sondern auch Zentralpräsident von Swiss Faustball sowie Präsident der European Fistball Association EFA. Wie brachte beziehungsweise bringt der 60-Jährige diese Aufgaben alle unter einen Hut? «Natürlich ging praktisch meine ganze Freizeit dafür drauf», gibt Giori zu. Viel Kapazität für andere Hobbys oder Aktivitäten blieb da nicht. «Ohne die grosse Unterstützung und das Verständnis meiner Familie, besonders meiner Frau, hätte das nicht geklappt», sinniert der Sportfunktionär. Trotz der ganzen Entbehrungen und des riesigen zeitlichen Aufwandes habe er sein Engagement nie bereut. «Ich würde es wieder genauso machen, wenn ich wählen könnte.»

WM und EM nach Olten geholt

Schliesslich darf er auf eine ereignisreiche Zeit gespickt mit zahlreichen Erfolgen zurückblicken. «Meine Tätigkeiten im Faustballverband ermöglichten mir sowohl 1999 die Weltmeisterschaft als auch 2014 die Europameisterschaft des Mannschaftssportes nach Olten zu holen. Diese zwei Events bleiben sicherlich Meilensteine in meiner Funktionärstätigkeit», so Giori. Doch auch von anderen Sportarten brachte der Oltner immer wieder internationale Anlässe in seine Heimatstadt. So gingen unter seiner Organisation auch die Handball U21 EM, der 21. Europapokal im Sitzball sowie die Jugend Schweizer-Meisterschaft im Ringen in der Eisenbahnerstadt über die Bühne. «Die unterschiedlichen Menschen, die ich während den ganzen Jahren kennenlernen durfte, möchte ich nicht missen. Ich habe einfach gerne mit Leuten zu tun», sagt Franco Giori, der auch beruflich als Direktionsleiter der Öffentlichen Sicherheit in Olten sowie als Kommandant der RZSO ständig im Kontakt mit Menschen steht.

Luis Geiser als Nachfolger

Für seinen Rücktritt als Präsidentdes SV Olten hat er sich ein letztes Ziel gesetzt: Einen Nachfolger finden. Und auch diese Zielsetzung durfte der 60-Jährige quasi in der letzten Minute noch erfüllen. «Erst knapp einen Monat vor der GV zeichnete sich ein Nachfolger ab», so Giori. Luis Geiser, Kapitän der NLB-Volleyballmannschaft beim SV Olten, signalisierte, dass er für diese Aufgabe bereit sei, und wurde mit offenen Armen empfangen. «Ich bin überglücklich über diese Nachfolgelösung und werde Luis am Anfang sicherlich noch unterstützend unter die Arme greifen, falls benötigt.» Auch sonst wird es dem Oltner nicht langweilig. Schliesslich ist er bei der Organisation der Faustball-WM in Winterthur im Jahr 2019 erneut als Swiss Faustball Präsident beteiligt. «Daneben freue ich mich, mehr Zeit für meine Familie zu haben und wieder mehr Faustball spielen zu können», erzählt Franco Giori lächelnd. Sein Tatendrang wird er also bestimmt auch in Zukunft nicht verlieren.